In Köln ist es kalt und regnerisch, doch Kasi und Antonius bringen an diesem Montagabend Sonnenstrahlen in die Live Music Hall. Das Bierchen im Park an einem warmen Sommerabend mit den engsten Freunden. Das beschreibt den Vibe der Freiburger Musiker ziemlich gut.
Text und Bilder: Elie Mück


Nach der Veröffentlichung ihrer neusten EP, „harddrive2024“ präsentieren das Duo mit der „kleine Tour, großer Abriss“-Tour ihren Indie-Sound in fünf deutsche Städte und einmal in die Schweiz.
Das Konzert eröffnen darf Sabine Isabelle. Mit ihrem reduzierten Sound und sanfter Stimme bringt sie eine verträumte Stimmung in die Halle.



Mit fast dem genauen Gegenteil treten Kasi und Antonius um punkt 21 Uhr die Bühne. Lieder über das jung sein und eine „mit dem Kopf durch die Wand“-Einstellung begeistern besonders die jüngeren Fans. Alle springen und singen laut mit. Ihre Songs erinnern an die ersten Erfahrungen des Erwachsenseins und erzählen auf spielerische Weiße wahre Geschichten. Zwischen vielen schon bekannten Liedern spielen sie einige, die auf ihrem neusten Release „harddrive2024“ zu finden sind. In einem Interview mit Diffus erklären die beiden das Konzept hinter der EP. Die Songtitel sind die originalen Namen der Dateien auf Antonius‘ Rechner. Durch die verschiedenen Versionen entstehen Titel wie „schweigen uns an_v3“ und „leicht beschwipst_demo2“. In der EP singt Kasi über Fernweh und das Vermissen, während leichte Melodien an den Sommer erinnern.
Den klaren Sternenhimmel einer Sommernacht bringen sie mit ihrem Bühnenbild in die Halle. Drei Spiegel besetzt mit kleinen LED-Lichtern stehen hinter ihnen, während sie Performen.
Bei fast jedem Tourstop hatten Kasi und Antonius Besuch auf der Bühne: In München Ennio, in Berlin Zartmann und Aaron. Das Kölner Publikum wird mit Blumengarten überrascht. Gemeinsam Performen sie ihren Song rosa rugosa, das Original entstand gemeinsam mit 01099.



Eine Politische Message darf in der momentanen Lage nicht fehlen. Als junge Person fühlt man sich in den heutigen Zeiten hilflos dem Rechtsdruck ausgesetzt. Deshalb ist es um so wichtiger das Künstler*innen deutlich ihren politischen Standpunkt setzen und ihre Reichweite nutzen. „In zwei Wochen sind Wahlen, dieser Song ist aktueller denn je. Ich will, dass ihr alle dahin geht und eure Stimme gegen Rechts nutzt. Fick die AFD“, sagt Kasi gegen Ende der Show und beginnt mit gehobenem Mittelfinger die erste Strophe von „meinen die uns“.
Die ganze Menge der Live Music Hall ruft zusammen „Fick die AFD, ich frag mich wirklich, wer die wählt“. Der Song zusammen mit Zartmann und Aaron stellt dem Hörer die Frage ob mit der Gesellschaftskritik der älteren Genration, die heutige Jugend gemeint ist.
„Es gibt manche, die sagen, dass mit uns etwas nicht stimmt, aber […] sag, meinen die uns?“
Blumengarten und Sabine Isabelle mit ihrem Gitarristen kommen zur Zugabe erneut auf die Bühne und feiern gemeinsam mit dem Publikum den letzten Song des Abends. Erst beim Rausgehen wird einem wieder klar, dass es nicht Mitte Juli, sondern Anfang Februar ist.





