WIE PABLO BROOKS DIE LINSE NACH INNEN VERSCHIEBT — EIN INTERVIEW

Es ist ein sonniger Freitagnachmittag, an dem ich mit Pablo Brooks in Stuttgart verabredet bin. Mit einer Tasse Tee setzen wir uns in den schattigen Hinterhof des Wizemann Areals. Ich bin Elie, queere*r Konzertfotograf*in aus der Nähe von Stuttgart und mit Pablo unterhalte ich mich unter anderem über Social Media, Wegwerfgegenstände und Konzertkultur.

Elie: Lass uns erstmal mit etwas Aktuellem anfangen: Deine Tour. Die ersten beiden Konzerte, in Wien und Nürnberg, sind vorbei. Wie ist bis jetzt dein Eindruck? 

Pablo: Voll gut! Man sieht teilweise bekannte Gesichter, aber auch viele neue. Jedes Mal, wenn ich auf Tour bin, habe ich das Gefühl, dass ich ein Stück besser und selbstbewusster werde.

»Es fühlt sich gut an, zu wissen, dass die Show jetzt so gut ist, wie sie noch nie vorher war.«

Jetzt ist es so ein vollgeformtes Ding. Ich weiß noch, als ich auf der ersten Tour war, da hatte ich vielleicht fünf Songs released. Da war es schwer, eineinhalb Stunden zu spielen. Aber jetzt gibt es mehr Songs, welche die Leute auch mitsingen können. Bis jetzt läuft es sehr gut! Ich habe viele neue Erfahrungen gemacht und viel Zeit in Wien verbracht. Ich liebe Wien! Ich glaube, das wird gut. 

Elie: Auf Tiktok machst du viel Werbung für dich und deine Shows. Du sprichst gezielt Leute an, die keine Tickets für größere Künstler*innen, wie Taylor Swift oder Harry Styles, bekommen haben und lädst sie zu deinen Shows ein. Heutzutage gehen viele nur noch auf Konzerte von Artists, die sie gut kennen und wo sie jedes Lied mitsingen können. Ich finde cool, dass du auch Menschen einlädst, die dich wenig oder gar nicht kennen. Ist dir das wichtig, dass du eher über Livemusik, als über Streaming entdeckt wirst? 

Pablo: Ich finde, durch Livemusik bekommst du einen besseren Einblick in das, was der oder die Künstler*in zu bieten hat. Wenn ich Musiker*innen auf Spotify entdecke, finde ich vielleicht die Musik super sick, aber wenn ich dann auf ein Konzert gehe, bin ich danach entweder ultra krasser Fan oder höre es nie wieder. Meistens bin ich aber begeistert.

»Über Livemusik hat man am direktesten Kontakt zum Künstler.«

Früher hat man irgendwo ein Poster von dem Club gesehen, wo man regelmäßig war. Da war es egal, wer da spielt, man hat sich einfach darauf eingelassen. Ich finde, das gibt es heutzutage nicht mehr so viel. Als Indie-Künstler ist es dadurch schwer, in der Industrie Fuß zu fassen. Da dachte ich, es wäre vielleicht cool, Leute zu animieren zu meinen Shows zu kommen, auch wenn sie mich nicht kennen. Ich habe schon so viel gute Musik auf diese Art kennengelernt, dass ich mir denke, es wäre nice, wenn mehr Leute das auch machen würden. 

Pablo Brooks mit Band am Abend Im Wizemann

Elie: Ja, voll! Hier im Wizemann Areal war vor kurzem das About Pop Festival. Ich habe dort fotografiert und kannte auch nur ein oder zwei Künstler*innen, die an dem Tag gespielt haben. Am Ende bin ich dann mit drei oder vier neuen Artists auf meiner Playlist rausgelaufen. 

Pablo: Bei Festivals ist es nochmal krasser. Da gehst du hin um vielleicht drei oder vier Acts zu sehen, die du kennst und am Ende hast du 20 Performances gesehen, die du geil gefunden hast. 

Elie: Ja, voll. Aber nicht nur auf Festivals kann man Musik neu entdecken. Ich habe deine neue EP „Pleaser“ oft angehört und mir die Themen ein bisschen näher angeschaut. Was würdest du sagen, was hat sich im Vergleich zu deiner letzten EP „Not Like The Movies“ aus 2021 verändert? 

Pablo: Ich glaube in „Not Like The Movies“ ging es sehr um Vorstellungen und Erwartungen, die man für die Zukunft hat, weil man nicht weiß, was kommt. „Pleaser“ ist in dieser Zukunft angekommen.

»Also ich bin jetzt in dieser Situation, vor der ich so lange Angst hatte: Erwachsenwerden, Unabhängigkeit und auf sich allein gestellt sein.«

Jetzt bin ich mit all diesen Erfahrungen und Dingen, die ich davor noch nie erlebt und gefühlt habe, konfrontiert. Was gleichzeitig bedeutet, dass ich mich mit meinem ganzen Leben neu auseinandersetzen muss und meiner Vergangenheit auch nicht mehr entkommen kann. „Pleaser“ ist eher so „okay, ich bin jetzt erwachsen, aber ich habe keinen Plan, was ich hier mache oder wer ich bin. Alles ist komisch und verwirrend.“ 

Elie: Dein Song „Overexposed“ passt ganz gut zu dem, was du eben gesagt hast. Also für mich ist in dem Song trotzdem noch so eine Zukunftsangst mit drinnen. Auch dieses überwältigt sein mit dem, was man jetzt macht und wie es weiter geht. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist „Overexposed“ auch der einzige Song, in dem es nicht um Liebe geht. Eher darum, dass man hofft, dass die eigenen Träume in Erfüllung gehen und dass das, was man vorhat, klappt. Als Musiker*in, oder kreative Person allgemein, ist man ja ein bisschen gezwungen, sich da reinzustürzen. Eventuell muss man auf Dinge verzichten, um den Traumberuf auszuleben. 

Pablo: Ich glaube, viele Songs auf der EP gehen gar nicht so direkt um Liebe. Lieder wie „Boy Don’t Cry“ und „Pleasure Song“ basieren auf Stories, die eine Liebesgeschichte erzählen oder etwas mit Romantik zu tun haben, aber es geht weniger um das Gefühl von Liebe, sondern eher darum, sein eigenes Verhalten zu hinterfragen. Ich habe versucht, die Linse nach innen zu verschieben. Okay, bei „Boy Don’t Cry“ jetzt eher weniger (lacht), aber vor allem bei „Pleasure Song“. Bei „Overexposed“ habe ich versucht einen Song zu schreiben, der sich so anhört und anfühlt wie diese krasse Überwältigung. 

Elie: Das Musikvideo dazu fand ich auch richtig schön. Es war sehr „einfach“ gehalten, aber trotzdem ist der Ausdruck da. Ich denke, wenn da mehr passiert wäre, würde es nicht mehr zum Song passen.

Pablo: Ja, voll! Für mich war auch klar, dass dieser Song jetzt nicht bei 1Live in der A-Rotation laufen wird. Deswegen dachte ich mir, so ein High-Class-Musikvideo, wie das von „Perfume“ oder „Boy Don’t Cry“, passt da nicht. Es hätte sich auch komisch angefühlt, wenn ich nur die Pop-Act-Seite von mir zeige. Ich muss auch rüberbringen, dass ich Bock auf dieses „Less is more“-Prinzip habe.

»Mit dieser Platte wollte ich, mit meiner Musik und den Geschichten, die ich erzähle, facettenreicher sein.«

Elie: Wenn du schon „Radio-Musik“ ansprichst – heutzutage legen immer mehr Künstler*innen Wert darauf, einen Hit zu schreiben, der ins Radio kommt oder auf TikTok viral geht. Du pushst „Boy Don’t Cry“ ziemlich auf TikTok, was ich cool finde, da du sehr offen mit der Situation umgehst, in der der Song entstanden ist. Was hat dich dazu gebracht, da so offen zu sein? 

Pablo: Ich fand die Story dahinter lustig. Ich glaube viele Artists machen das nicht, weil sie Angst haben sich zu sehr zu offenbaren oder zu viel von sich preiszugeben. Den Gedanken hatte ich auch, aber der Song ist so eine Fick-Dich-Hymne, dass ich mir dachte, es ist eh ein bisschen egal. Das ist eine Sache die man als Künstler*in klar mit sich selbst kommunizieren muss. Manche Leute haben keine Lust, die ganze Zeit TikToks und Reels zu machen, was verständlich ist. Ich habe da auch eher bedingt Lust drauf, aber man kann das auch als cooles Tool für sich verwenden, welches neben der Musik existiert. Bei „Boy Don’t Cry“ konnte ich es nutzen, um dem Lied mehr Kontext zu geben. Der Song selbst ergibt schon irgendwie Sinn, aber man kann eher drüber lachen, wenn man den Hintergrund kennt. Wenn ich das Lied performe, finde ich es immer funny, dass über diese Situation ein Song entstanden ist. 

Elie: Findest du es schwierig, Content zu kreieren oder fällt dir das eher leicht? 

Pablo: Es fällt mir leicht Content zu kreieren, aber es fällt mir schwer Grenzen zu setzen, wie viel es sein muss oder wie relevant es für meine Kunst ist. Es ist ja nur ein Marketingtool für dich.

»Der Großteil meiner Karriere ist auf Social Media zurückzuführen, da ist es schwierig sich von dem Gedanken zu lösen, dass Leute mir nicht wegen meinen TikToks folgen, sondern wegen meiner Musik.«

Wenn ein Video dann mal weniger Aufmerksamkeit bekommt, fällt man schnell in eine Gedankenspirale, wo man Angst davor bekommt, weniger relevant zu sein. Ich denke, dass viele Künstler*innen denken, dass ihre Popularität auf TikTok ihren Wert als Musiker*in bestimmt. Das denken zwar viele Labels, aber man muss sich bewusst werden, dass TikTok eine Plattform ist, die durch einen Algorithmus funktioniert. Sprich, das sagt eigentlich nichts über deinen Wert aus. 

Elie: Für viele Kreative, die nicht so in dem Social Media Game drinnen sind, ist es schwierig, weil du automatisch Contentcreater sein musst, wenn du erfolgreich sein möchtest. Du musst wissen, welcher Content funktioniert und welcher nicht. 

Pablo: Es ist auch eine Persönlichkeits-Sache. Ich kenne so viele Künstler*innen, die sagen, sie würden es machen, aber fühlen sich vor der Kamera nicht wohl. Ich bin seit ich zehn war im Internet, mir fällt es nicht schwer diesen Content zu machen. Das Ganze funktioniert eben nur für Leute, die auch Bock darauf haben und sich damit wohlfühlen. 

Elie: Ich kann es aber auch von der Seite der Fans nachvollziehen. Man bekommt irgendwie einen Einblick in den Alltag der Künstler*innen und fühlt sich dann mehr mit ihnen verbunden. 

Pablo: Es ist die beste Möglichkeit, Artist und Fan zu verbinden. Momentan wird es aber vor allem industrieintern zu wichtig gestellt, dafür dass es kein sehr nachhaltiges Prinzip für die Industrie, Künstler*innen und Fans ist. 

Elie: Das stimmt. Lass uns nochmal zurück zu deiner EP „Pleaser“ kommen. Ich habe mir auch „Perfume“ näher angeschaut, das war eines der ersten Lieder von dir, in das ich mich sofort verliebt habe. Das Musikvideo zu dem Song ist ja sehr Klischee – 

Pablo: American Highschool Movie. 

Elie: Genau! Mir ist im Text etwas aufgefallen, und du musst mir sagen, ob das stimmt. 

Pablo: Da bin ich gespannt! 

Elie: Und zwar singst du von diesem Leinenhemd. Am Anfang sagst du, dass du es der Person gibst und hoffst, diese würde fühlen, was du durch machst (Gave you my favorite linen shirt / Thought maybe you could feel how much it hurts). Ich habe mich gefragt, ob das Hemd in dem Kontext eine Verbildlichung von den Gefühlen ist, die du der Person offenbarst. 

Pablo: Exactly! 

Elie: Zum Schluss singst du, wie gut die andere Person in dem Shirt aussieht (You look so good in my linen Shirt / There’s nothing I could do to make this work), was vielleicht darstellt, dass man die negativen Seiten von der Person nicht sieht oder sehen will. Das fand ich sehr cool. 

Pablo: Dankeschön! Das ist gut, dass du das gesehen hast. Dieses „You look so good in my linen shirt” ist, genau wie du es gesagt hast,

»Du siehst so gut aus, weil du meinen Schmerz trägst.«

Diese Person ist der Grund für den Schmerz, vielleicht ist das genau das, wonach ich suche. Vielleicht ist das der Grund, wieso ich dich so gut finde, weil du die Verbildlichung von diesem Schmerz bist. Das war die Idee dahinter. 

Elie: Damit auch die Verbindung zu der Zeile, wo das Hemd auf dem Boden liegt und nach dem Parfüm der anderen riecht? (My shirt is on your floor / And it smells of her perfume) 

Pablo: Genau, mein Schmerz ist sozusagen in diesem Hemd verwickelt und ich gebe es dir, aber für dich ist es ein Wegwerfgegenstand.

»Für mich ist es ein Geschenk, etwas das mir wichtig ist und für die andere Person ist es nur ein bedeutungsloses Objekt.«

Elie: Ich fand es auch interessant, dass auf der EP der Song „Waste“ direkt nach „Perfume“ kommt. Da „Waste“ nochmal ein anderes Thema aufgreift und mehr UpBeat ist. Der Song sagt aus, dass man es ausnutzen soll, jung zu sein und man diese Erfahrungen nicht wegwerfen soll, dennoch handelt es zum Beispiel von Bindungsängsten. Den Kontrast zu „Perfume“ finde ich interessant. 

Pablo: Mir war wichtig, dass nach „Perfume“ ein Song kommt, der nicht so traurig ist. „Waste“ ist auf seine eigene Art traurig, aber zumindest selbstbewusster, in dem Sinne, dass man sich nicht immer um alles so einen großen Kopf machen muss. Erfahrungen und Fehler gehören zum jung sein dazu. Man wird als junger Mensch ins kalte Wasser geworfen und jeder erwartet, dass man weiß, was richtig und falsch ist. 

Elie: Das Thema finde ich total wichtig. Ich kenne nicht viele Lieder, die in die Richtung von zum Beispiel „Perfume“ gehen, und Queer- und Jungsein verbinden. Da fehlt, vor allem in der deutschen Musikszene, die Repräsentation. 

Pablo: Auf jeden Fall! Es gibt generell wenig über Queerness. Besonders junger, queerer Mensch zu sein ist eine ganz spezielle Erfahrung. Vor allem, was Sexualität angeht, das ist nochmal ein ganz anderes Ding, sich selbst in dem Aspekt kennenzulernen. Ich habe das Gefühl, dass viele Songs empowernd sind, was cool ist.

»Es existieren viele stärkende Queer-Hymnen, aber für viele ist es eine echt harte Erfahrung, damit Frieden zu schließen und den Mut zu haben, das auszuleben.«

Da kann man auf jeden Fall noch dran arbeiten. 

Elie: Troye Sivan ist ja mit Rush ziemlich durch die Decke geschossen. Der Song ist ja auch super selbstbewusst. 

Pablo: Ja, es ist ein total empowernder Song, der die Probleme vom Queersein aufzeigt und sagt, dass es okay ist. Bei Queerness geht es ja so krass um Gemeinschaft und Zusammenhalt, das kann man durch Musik total gut erreichen. Es gibt wenige Dinge, die Menschen so gut zusammenbringen, wie Musik und Kunst; deshalb ist es für mich so wichtig. In meinem Heranwachsen war Musik der wichtigste Faktor, der mir ein Gefühl von Sicherheit gegeben hat. Unter anderem auch die Sicherheit in meiner Queerness. 

Elie: Ich glaube es geht auch viel um Ausdruck und, wie du schon meintest, Gemeinschaft. Man sieht auf jeden Fall den Unterschied, besonders im Publikum. Ich war letztes Jahr bei Conan Gray. Da habe ich mich total wohlgefühlt, weil ein großer Teil seiner Fans queer ist. Dort respektiert jeder deine Pronomen und hinterfragt nichts. Das passiert, meiner Meinung nach, noch zu wenig. Momentan geht diese ganze Fankultur viel ins Toxische. Beispielsweise das tagelange Campen vor Konzertlocations. Siehst du das als vergleichbar kleiner Künstler auch schon? 

Pablo: Schon, wir haben teilweise in Köln oder Amsterdam gespielt, wo die Kapazität bei 400 bis 500 Leuten lag. Das war auch cool, weil es nicht wenige Menschen sind. Ich habe aber immer klar kommuniziert, dass selbst, wenn man kurz vor Einlass da ist, man trotzdem einen guten Platz bekommt. Ich verstehe, dass das irgendwie Teil der Konzertkultur ist, aber ich fand es auch etwas heavy. Klar jeder soll machen, was er will, aber man fühlt sich als Künstler*in trotzdem verantwortlich. 

Elie: Viele größere Künstler*innen haben da vielleicht gar nicht das Gefühl, dass sie etwas ändern können. Ich bin nicht so drinnen in der Materie, aber ich glaube, dass sich ein Harry Styles eher nicht dazu äußert. 

Pablo: Ich denke, ab der Größe kannst du es einfach nicht mehr kontrollieren. 500 Leute kannst du vielleicht noch ein bisschen animieren, aber wenn da 60 000 Menschen stehen, kommt das nicht bei jedem an. Da ergibt das lange Warten aber wieder Sinn. 

Elie: Da hast du Recht. 

Pablo: Also wenn du da einen Stehplatz hast, kann ich schon nachvollziehen, dass du einer von den tausend Leuten in der ersten Reihe sein möchtest. 

Elie: Du hast auch für Jeremias Support gespielt, was nochmal eine Nummer größer ist. Spielst du lieber größere oder kleinere Konzerte? 

Pablo: Das ist interessant. Je größer die Bühne ist, desto wohler fühle ich mich, weil ich mich mehr bewegen kann. Außerdem finde ich, dass die Musik, die ich mache, für große Bühnen gemacht ist. Ich bin nicht so der Typ, der mit der Akustikgitarre dasteht und gerne im Wohnzimmer spielt, obwohl die Vorstellung geil ist.

»Ich mag es auf der Bühne Platz zum Tanzen zu haben, wenn dann die Leute mittanzen, ist es noch besser.«

Beim Jeremias Support oder bei unseren größeren Headline Shows war der Intimitätsfaktor ein bisschen weg. Du kannst nicht mehr jeder Person in die Augen schauen, du sieht nicht mehr bis in die letzte Reihe. Das verliert schon ein bisschen an Nähe. Die Shows, bei denen mehr Leute da sind, machen schon mehr Spaß, aber manchmal vermisse ich die ersten paar Konzerte. Da konnte ich mit jedem reden und die Leute ein bisschen kennenlernen, das ist jetzt nicht mehr so richtig möglich. 

Elie: Zum ersten Mal habe ich dich letztes Jahr in Schorndorf gesehen. Das Konzert war ja auch sehr klein, aber ich fand total schön, dass das nichts an deiner Performance geändert hat. 

Pablo Brooks im Sommer 2022 in Schorndorf

Pablo: Ja, ich glaube, das ist auch das Ding an den Leuten, die meine Musik hören. Denen ist das total egal, ob die zwischen 40 oder 1000 Leuten stehen. Die bringen dieselbe krasse Energie mit. Das ist cool, weil man manchmal in Städten spielt, wo nicht so viele Karten verkauft wurden. Da zweifelt man dann ein bisschen, aber den Fans ist das komplett egal. Da bin ich als Künstler auch sehr, sehr dankbar. 

Elie: Das reflektiert wahrscheinlich, dass wenn du viel Energie reinsteckst, dann machen die Fans das auch. 

Pablo: Genau, es ist ein bisschen ein Geben und Nehmen. Man muss nie gegen eine Wand spielen. 

Elie: Ich glaube auch, dass deine Fans das sehr wertschätzen, dass du noch eine gewisse Nähe zu ihnen hast und viel mit den Leuten interagierst, ob bei den Shows oder auf Social Media. Da du dich sehr offen zeigst, gibt das vielen ein sicheres Gefühl bei deinen Konzerten. 

Pablo: Das hoffe ich!

Bilder und Text von Elie Mück