Von Flocken nehmen in ihrer neuen Single mit auf die Reise. Ein kleiner Roadtrip durch verlassene Strände und Sonnenuntergänge, die vor dem inneren Auge auftauchen.
„Ein bisschen Wehmut ist dabei, wenn uns die Abendsonne scheint.“
Beginnt der Song verträumt und zurückhaltend, ändert sich das melancholische Feeling zum Refrain hin schnell in grinsende Disco-Beats. Die Augen werden blinzelnd aufgeschlagen, die Gedanken hängen noch schief in den Wolken langsam verblassender Träume und der müde Geist streckt sich. Erhebt sich aus den Lasten des Alltags, die in der Nacht immer irrelevanter erscheinen und übermalt werden von euphorischen Empfindungen und Gefühlen, die mit ins Grab genommen werden.
„Die Sonne träumt, doch wir sind wach. Die Erde taumelt in den Schlaf und wir vertreiben uns die Nacht.„
Die Luft knistert, strahlende Augen scheinen hell im Mondeslicht. Unbändige Haare werden hinters Ohr geschoben, fallen mit jeder euphorischen Bewegung wieder mehr ins Gesicht. Von Flocken laden zum Ankommen ein und machen trotzdem nirgendwo Halt. Die Indie-Kombo aus Berlin legt verträumte Gitarren auf einen stetigen Puls, der durch die herausfordernde Stimme von Sänger und Gitarrist Christoph Bietz begleitet wird.
Passend zu den Bildern sternenklarer Nächte vor dem inneren Auge nennt sich die Single „Firmament“. Der Tag ist in weite Ferne gerückt, während das Herz unter dem tänzerischen Refrain immer schneller schlägt. Vollgepumpt mit Abenteuerlust und nahezu kindlicher Leichtigkeit. Die Single fühlt sich an wie warmer Sand unter nackten Zehenspitzen, fühlt sich an wie in die Höhe gereckte Mundwinkel und wie von Gelächter erfüllte Dunkelheit. Die Flasche zischt beim Öffnen verlockend, das Etikett wird abgerubbelt von warmen Händen. Der Sommer zieht ein und macht sich gemütlich breit in Herzen und Häusern.
„Wir fallen tief und leben hoch.“
Ist die Nacht lyrisch doch eher ein dunkles Thema, gespickt mit Ängsten und Fremde, fällt es Von Flocken leicht, dieses Image zu übermalen mit verträumten Melodien und tragenden Synthesizern. Sie machen Hoffnung auf schönere Tage, malen lebhafte Bilder und strecken der Schwere im Alltag leichtfertig die Zunge raus. Weit entfernt von der Reichweite der Mainstream-Playlisten streichen die Berliner diverse Genreschubladen bunt an und legen eine CD voller Roadtrip-Vibes in das auf Hochglanz polierte CD-Fach des sonnenbeladenen Vans ein.
Christoph Bietz erklärt die Geschichte hinter dem Video:
„Ich wollte unbedingt mal eine Akustik-Version zu einem Song rausbringen, da die meisten Songideen auf meiner alten Akustikgitarre entstehen.“
Die Livesession zu der Single entführt an weite, belebte Sandstrände und erzählt auf eine ganz andere Art und Weise Geschichten, als es der Single-Edit machen kann. Doch auch hier kommt die leichte Stimmung hervor, die an befreite Seelen im Fahrtwind erinnert. Die kunstvoll gegriffenen Akkorde und die leichten Melodien tanzen federleicht zwischen den besungenen Zeilen umher, werden in Szene gesetzt durch gedankenverlorene Musiker, die ihre Finger stets am rechten Fleck haben und mit ihren Augen ruhelos durch den orange-schimmernden Raum wandern.
„Bei der Location dachten wir gleich an ’ne Bar oder sowas. Der Song versucht ja im Grunde diese verführerische Ungewissheit einzufangen, die von einer hereinbrechenden Nacht immer ausgeht – und die man dann dazu nutzt, die Schwere des Alltags oder des Lebens überhaupt ein bisschen hinter sich zu lassen. Da passt einfach dieser Neuköllner Bar-Vibe total gut.“
Beitragsbild: (c) Robert Zbawiony