Uzoh – Frei
Wenn ich an Freiheit denke, habe ich immer die Provinz Zeile „Wer die Freiheit liebt, liebt die Einsamkeit“ im Kopf. UZOH setzt mit ihrer Single „Frei“ dieses Narrativ fort: „Ja wir sind frei / Und allein / Vielleicht einsam / Aber gemeinsam“. Die Einsamkeit daran ist aber nicht mehr länger behaftet von Traurigkeit, sondern vielmehr von Selbstbestimmtheit und Empowerment. Die Einsicht, dass es entgegen der Ansichten der Gesellschaft keine erzwungene Beziehung bedarf, um die Einsamkeit zu verdrängen. Die Single klebt ein mit roten Rosen verziertes Pflaster auf alte Wunden, zieht mit ihrer energetischen Melodie die Mundwinkel nach oben. Lädt zum Arme ausbreiten und lachend vom höchsten Berg die Wolken an- und den Frust herausschreien ein. Blickt lächelnd den Zugvögeln hinterher und genießt in tanzenden Refrains die neu gewonnene Freiheit. Weil Freiheit sich nicht vor der Gesellschaft definieren lässt, sondern tief im Herzen stattfindet. Weil „allein sein“ sich endlich aus den Fesseln der ihr zugeschriebene Traurigkeit befreien muss und sich stattdessen als Gewinn für die eigene Stärke verbuchen lässt.
Sira – Winterherz (prod. by KazOnDaBeat)
Laid-back und verspielt führen Klavierklänge in einen Song, der die Kälte und Einsamkeit dunkler Winternächte und nebliger Frühlingsanfänge einfängt. Unter schweren Decken fühlen sich die Gedanken noch sicher, doch schon der erste Schritt vor die Haustür kostet riesige Überwindung. Die Sicherheit bleibt unter den Decken verkrochen, der Mut zieht sich wimmernd zurück. Siras Stimme spiegelt die Leere, die dann einsetzt. Die alles einnimmt und die Wärme vertreibt. „Ich spür’ den Winter / und die Menschen spür’ ich gar nicht mehr“. Wenn der Winter nicht mehr nur eine Jahreszeit bleibt, sondern zu einem Gefühl wird, findet Sira trotzdem noch Worte, um diese erdrückende Kälte einzufangen. Findet Worte, die vor Schmerz und Einsamkeit nur so triefen, aber in ihren Bildern trotzdem stets nah und greifbar bleiben. „Wie 50 kg Gewicht auf meinem kleinen Herz“. Ein warmer Trost für alle, die die kalte Jahreszeit ebenso verabscheuen wie Sira. Denn auch wenn ihre Worte nicht aufmuntern können, bleibt zumindest die Gewissheit, mit seinen Gefühlen nicht alleine zu sein.
Stanovsky – Technoclubs
Seine Stimme trieft über vor lauter Sehnsucht. Die Zeit wartet nicht auf uns, rennt vor uns davon. Alte Sehnsüchte sind ihr egal, wenn wir nicht aufpassen, werden auch wir auf der Strecke gelassen. Wollen wir ihr die Chance lassen, uns aus den Fingern zu rinnen oder wollen wir uns ihr anpassen, dem Ticken der Zeiger folgen, uns auf ihr Wettrennen um die wertvollen Momente einlassen? STANOVSKY untermalt Zeitfragen mit zurückhaltendem Klavier und sich langsam aufbauenden Beats. Im Vordergrund bleibt dabei seine Stimme, einer stetigen Melodie folgend. Verliert sich im Auf und Ab, nimmt sich zurück, um schwermütigen Chören Platz zu schaffen. Von ihnen gestärkt findet sie ihre Antwort auf den Wettkampf gegen die Vergänglichkeit: „Verschwende mit mir die Zeit.“
Lizzn – Montagmorgen
MAJAN – Krankenwagen
Anika – Blick
Victoryaz – Bed
sant – welt dreht (prod. by lawin)
LUIS ft. badchieff – Film
Lounzy ft. Elli Hasler – Rette mich
Beitragsbild: UZOH (c) Felix Rabas